Selbstverwirklichung meistern: Petra van Bellen im Interview

Petra van Bellen ist ein bemerkenswertes Beispiel für jemanden, der sich selbst neu erfunden hat, indem sie ihre kreative Leidenschaft verfolgte und mutig den Weg der Selbsterkenntnis beschritt. Ihre Kunstwerke sind nicht nur visuell beeindruckend, sondern tragen auch eine tiefgründige emotionale Bedeutung, die auf stilsichere Weise in jedem Werk zum Ausdruck kommt. Heute ist Petra van Bellens Kunst national gefragt, und Kunstsammler schätzen ihre Werke als Ausdruck von Tiefe, Transformation und mutiger Selbstverwirklichung.

Wie kam es zum Verkauf ihres ersten Kunstwerkes?

Der Verkauf meines ersten Kunstwerkes war das Ergebnis einer ungewöhnlichen, aber persönlichen Anfrage. Eine Freundin bat mich, ein individuelles Porträt ihres Mannes als Geschenk zu malen. Sie schätzte meinen Stil und meine Fähigkeiten. Während des Prozesses blieb ich eng mit ihr in Kontakt, um sicherzustellen, dass das Gemälde ihren Vorstellungen entsprach. Als das Bild fertig war, überreichte sie es begeistert ihrem Mann zu seinem Geburtstag.

Das erste verkaufte Kunstwerk war somit nicht nur ein persönliches Geschenk, sondern eröffnete mir auch Türen für weitere künstlerische Möglichkeiten und schuf eine Grundlage für meine zukünftige Karriere als Künstlerin.

"Mut führte mich aus den Grenzen der Mode in die farbenfrohe Freiheit der Selbstdarstellung auf der Leinwand."

Was schätzen die Sammler ihrer Werke am meisten an ihrer Kunst?

Sammler meiner Kunst schätzen besonders die persönliche Note, die ich in jedem Werk einbringe, indem meine Persönlichkeit durch jeden Pinselstrich schimmert. Mein charakteristischer Stil, geprägt durch ausdrucksstarke Farben und aufmerksame Details, wird als ansprechend empfunden.

Besonders hervorgehoben werden die Augen in meinen Werken, die nicht nur tiefe Blicke und lebhafte Ausdrücke einfangen, sondern auch das lebendige Wesen der Weiblichkeit betonen. Diese Darstellung verleiht meinen Werken nicht nur emotionale Tiefe, sondern trägt auch zum Female Empowerment bei, indem sie die Stärke und Vielschichtigkeit der weiblichen Persönlichkeit unterstreicht.

Was sind Themen besondere Bedeutung, die sie auch immer wieder in ihrer Kunst behandeln?

In meiner Kunst behandele ich regelmäßig Themen von besonderer Bedeutung, die eine tiefgreifende persönliche Resonanz haben – sie spiegeln meine eigenen Lebenserfahrungen, Werte und die Suche nach Bedeutung wider. Dazu gehören die Betonung von Stärke und Mut, die Darstellung der Vielschichtigkeit der Weiblichkeit sowie die Erkundung des Potenzials der Frau. Ein zentrales Anliegen ist es, den Fokus auf Female Empowerment zu legen und Frauen zu ermutigen, ihre Stärken zu erkennen und zu entfalten.

"Die Schichten auf der Leinwand spiegeln die Komplexität des Lebens wider; jeder Pinselstrich ist ein Schritt zur Selbstentdeckung und Erneuerung."

Können sie uns ein wenig mehr über die „Heldenreise“ Serie erzählen?

Die "Heldenreise" Serie ist für mich mehr als nur eine künstlerische Darstellung – sie ist eine tief gehende Erzählung meiner eigenen persönlichen Reise zur Künstlerin. Die Inspirationsquelle für diese Serie entstand in einem Moment der Verletzlichkeit, als ich heulend auf einer öffentlichen Toilette zusammenbrach. Dieser Wendepunkt markierte den Beginn meiner Auseinandersetzung mit Burnout, Selbstzweifeln und Ängsten.

Die Serie spiegelt die verschiedenen Etappen meiner Heldenreise wider, angefangen bei den dunklen Tiefen des Burnouts bis hin zur Entdeckung von Mut und dem inneren Potenzial. Jedes Kunstwerk in dieser Serie ist wie ein Kapitel, das meine Entwicklung und die Überwindung innerer Hindernisse dokumentiert. Die Darstellung von Ängsten und Unsicherheiten wird durch lebendige Farben und kraftvolle Details kontrastiert, die den Prozess der Selbstentdeckung und des Wachstums symbolisieren.
Letztendlich ist die "Heldenreise" Serie nicht nur eine visuelle Erzählung meiner persönlichen Herausforderungen, sondern auch eine kraftvolle Botschaft an andere, die ihre eigene Reise durchleben. Sie soll ermutigen, dass auch in den dunkelsten Momenten der Weg zu innerer Stärke und Selbstverwirklichung möglich ist.

An welchem Punkt in ihrem Leben haben sie begonnen, sich als Künstler zu identifizieren?

Meine bewusste Identifikation als Künstlerin begann mit der Eröffnung meines Ateliers. Dieser Meilenstein war nicht nur die Schaffung eines physischen Raums für meine Kunst, sondern auch eine bedeutende innere Verschiebung. Das Atelier markierte den Punkt, an dem ich meine kreative Identität bewusst annahm und mich als fest etablierte Künstlerin betrachtete. Es war nicht nur ein Raum für die künstlerische Praxis, sondern auch ein symbolischer Schritt, der meine Anerkennung der eigenen künstlerischen Relevanz und Engagement für die Kunstpraxis unterstrich.

Wie kommt es zu ihren Ideen und wie entwickeln sie diese?

Meine Ideen entstehen aus einer 32-jährigen Karriere in der Modebranche, gepaart mit meiner tiefen Leidenschaft für Mode. Inspiriert werde ich von Fashion Magazinen, Musik, Filmen und persönlichen Begegnungen, besonders mit starken Frauen. Des Weiteren dienen Biografien von Frauen als wichtige Quelle, die in meiner Kunst als Ausdruck von Female Empowerment einfließt.

Der Prozess mit der Entwicklung von Ideen beginnt mit einer intensiven Verbindung zu einem bestimmten Thema. Durch Recherche und Skizzieren entwickle ich dann Konzepte und lasse meine Gedanken durch meine künstlerische Perspektive fließen. Die Verschmelzung von eigener Erfahrung, Liebe zur Mode und Auseinandersetzung mit starken Frauen bildet den Nährboden für meine kreativen Ideen.

"Meine Kunst ist ein Aufruf zur Neugier, eine Einladung, die Tiefe und Vielschichtigkeit des Lebens zu erforschen."

Welche Orte / Räume haben eine besondere Bedeutung in ihrer Kunst?

Mein Atelier ist mein kreativer Spielplatz, der nicht nur ein physischer Raum ist, sondern meine persönliche "Bubble" vor der chaotischen Außenwelt. Hier tauche ich ein, finde Inspiration und Ruhe – sozusagen mein Zen-Garten für künstlerische Experimente. Es ist meine Antwort auf die Frage: "Wo entstehen deine Ideen?" In meinem Atelier. Mein persönliches Labor, in dem ich ohne Störungen herumexperimentiere und Neues schaffe - eine künstlerische Forscherin in Aktion!

Umgeben sie sich mit anderen Künstlern? Wie sieht ihr Umfeld aus? Gibt es hier Menschen, die auf ihre Kunst einen Einfluss haben?

Absolut, ich umgebe mich gerne mit anderen kreativen Köpfen. Mein Umfeld ist vielfältig und besteht aus Menschen unterschiedlicher Disziplinen, darunter Musiker, Designer und Künstler aus verschiedenen Bereichen. Die Interaktion mit diesen kreativen Persönlichkeiten hat definitiv Einfluss auf meine Kunst. Es schafft eine inspirierende Atmosphäre, in der Ideen fließen und neue Perspektiven entstehen. Die Vielfalt an kreativen Inputs trägt dazu bei, meine eigene künstlerische Vision zu erweitern und zu bereichern. Es ist für mich wichtig, dieses Netzwerk von kreativen Menschen zu schätzen und zu pflegen, da es einen positiven Einfluss auf meine eigene künstlerische Entwicklung hat.

Gibt es ein Kunstwerk in ihrem Leben, das sie besonders beeindruckt hat?

Ja, definitiv gibt es ein Kunstwerk, das einen nachhaltigen Eindruck auf mich hinterlassen hat – die Skulptur von Edgar Degas "La Petite Danseuse de quatorzeans". Als ich sie 2010 in Paris im Original sah, war ich fasziniert von ihrer Ausstrahlung, dem Stolz, der Verletzlichkeit und ihrer einzigartigen Haltung. Die Skulptur erzählt nicht nur eine visuelle Geschichte, sondern auch eine emotionale. Die Mischung aus Anmut und der spürbaren menschlichen Geschichte hinter der Figur hat mich zutiefst beeindruckt und inspiriert. Es ist ein Kunstwerk, das für mich eine tiefe Verbindung zur menschlichen Erfahrung und zur Kunst als Ausdrucksmittel schafft.

Was ist ihr Alleinstellungsmerkmal, mit dem sie sich von anderen Künstlern unterscheiden?

Mein Alleinstellungsmerkmal als Künstlerin liegt in der Vielseitigkeit meiner Stile und Medien, meiner Offenheit für Experimente und meiner Bereitschaft, persönliche Erfahrungen tief in meine Kunst einfließen zu lassen. Als Autodidaktin bin ich nicht durch formale Regeln eingeschränkt und habe die Freiheit, meine eigene künstlerische Richtung zu erkunden. Dabei betone ich besonders die Themen Weiblichkeit und Female Empowerment, was meiner Kunst eine einzigartige Perspektive verleiht.

Haben sie aktuelle oder zukünftige Projekte, über die sie gerne sprechen möchten?

Aktuell freue ich mich besonders auf meine bevorstehende Ausstellung im Mai, die eine aufregende Gelegenheit ist, meine neuesten Werke einem breiteren Publikum zu präsentieren. Parallel dazu arbeite ich an einer neuen Serie, die sich auf das faszinierende Thema der männlichen Weiblichkeit konzentriert. In diesem Projekt erkunde ich die Vielfalt und Nuancen dieses Themas, indem ich künstlerisch die Grenzen von Geschlechtsidentitäten in Frage stelle. Das Experimentieren und die kreative Weiterentwicklung sind für mich dabei essenziell, und ich bin gespannt,wohin diese Reise mich führen wird.

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