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Die innere Heimat: Nina Groth im Interview

Nina Groth ist eine bildende Künstlerin aus Deutschland, die national und international ausstellt. Ihre Bilder waren unter anderem in Hamburg, in Barcelona und im Herzen von New York City zu sehen. Nina Groth konnte bereits einen regionalen Publikumspreis sowie Auszeichnungen bei internationalen Kunstwettbewerben gewinnen.


Wie kam es zum Verkauf Ihres ersten Kunstwerkes?

Ich nahm zum ersten Mal an einem Kunstfestival teil und habe meine Werke dort auch das erste Mal einem breiteren Publikum gezeigt. Das Feedback war so überwältigend und positiv, dass ich mich nach dem Event wie auf Wolken gefühlt habe. Dort habe ich dann auch meine ersten Arbeiten verkauft. 


Was schätzen die Sammler Ihrer Werke am meisten an Ihrer Kunst? 

Die Lebendigkeit meiner Arbeiten. Meine Werke sind ein bisschen wie ein Kurztrip, der den Kopf frei macht. Wie Urlaub an der Wand. Ein Sammler sagte mir, er kaufe grundsätzlich nur Werke, für die sein Herz schlägt. Das fand ich sehr schön. Eine Kundin sprach kürzlich von Sehnsuchtsorten, die sie zum Träumen bringen. Ein anderer Kunde mag das Gefühl, sich förmlich in den dargestellten Häuserschluchten zu verlieren. Meine Kunst ist eine Kunst der Schöpfung. Ganze Welten entstehen auf der Leinwand, aber auch in den Köpfen der Menschen. 

"In meiner Kunst geht es um Freiheit und Selbstverwirklichung. Diese Themen liegen mir sehr am Herzen"


Was sind Themen besonderer Bedeutung, die Sie auch immer wieder in Ihrer Kunst behandeln?

In meiner Kunst geht es um Freiheit und Selbstverwirklichung. Diese Themen liegen mir persönlich sehr am Herzen. Mit meiner Kunst möchte ich zu einer Welt beitragen, in der alle Menschen ihr Leben selbst gestalten und sich frei entfalten können. 


Können Sie uns ein wenig mehr über die „Urban Geometrics“-Serie erzählen?

In der Serie „Urban Geometrics“ ist das Zusammenspiel zwischen konkret und abstrakt am weitesten getrieben von all meinen aktuellen Serien. Das mag ich sehr. Für mich liegt darin eine große Leichtigkeit. Die Bilder vermitteln ein urbanes Lebensgefühl, eine Aufbruchsstimmung. Ich spiele hier mit Sichtbarem und Unsichtbarem. Die Frage ist: Was liegt unter der Oberfläche in den Schichten verborgen? „Urban Geometrics“ spielt so mit Chancen, Potenzialen und Ressourcen. Die Landschaften sind menschenleer, so dass die Betrachterin oder der Betrachter ganz bei sich bleiben kann. „Urban Geometrics“ regt an, zu entdecken und dabei den eigenen Wünschen und Zielen auf den Grund zu gehen und ihnen Raum zu geben.   

"Meine Werke sind ein bisschen wie ein Kurztrip, der den Kopf frei macht. Wie Urlaub an der Wand."


An welchem Punkt in Ihrem Leben haben Sie begonnen, sich als Künstlerin zu identifizieren?

Ich habe mich viele Jahre mit dem Goldschmieden und der Schmuckgestaltung beschäftigt. Als Kreative habe ich mich immer identifiziert. Es gab einen Moment, als ich zur Malerin wurde. Ich malte mit verbundenen Augen und hielt das erste Mal einen Spachtel in der Hand. In diesem Moment habe ich ein unglaubliches Gefühl der Freiheit gespürt und wusste, dass ich angekommen bin bei der Malerei. Anders als die Planung und Umsetzung eines Schmuckstücks ist die Malerei freier und intuitiver. Das mag ich.


Wie kommt es zu Ihren Ideen und wie entwickeln Sie diese? 

Ich erschließe mir Städte und Landschaften, indem ich sie erkunde. Manchmal dauert es Tage, Wochen und Monate, bis ich „DAS“ Motiv gefunden habe. Ich laufe Orte ab, ich mache Skizzen und Fotos. Ich erspüre dabei die Essenz eines Ortes und halte sie schließlich im Bild fest. Ich male vorzugsweise draußen an dem jeweiligen Ort. Gerne reise ich und bringe von meinen Reisen Impressionen mit. Ich entdecke auch die eigene Stadt – Hamburg – immer wieder mit neuem Blick. Als nächstes steht Paris auf meinem Plan. Ich freue mich schon auf die Cityscapes, die dann entstehen werden. 


Welche Orte / Räume haben eine besondere Bedeutung in Ihrer Kunst?

Ich male Städte, ihre Wahrzeichen und Meere. Beides hat für mich große Bedeutung. Ich bin in der Hansestadt Lübeck am Meer aufgewachsen. Stadt und Wasser stehen für unsere äußere Heimat und sind für mich untrennbar miteinander verbunden. Wichtiger als das ist aber, dass meine Kunst gleichzeitig auch für eine innere Heimat steht. In jedem Motiv finden sich dargestellte oder angedeutete Wege und Möglichkeiten. Es gibt viele Details zu entdecken – sei es im Motiv oder im Material. Meine Bilder bleiben so nicht bei der äußeren Heimat stehen, sondern laden ein, tiefer zu gehen und weiter zu suchen. 

"Stadt und Wasser stehen für unsere äußere Heimat und sind für mich untrennbar verbunden. Meine Kunst steht gleichzeitig für eine innere Heimat."


Umgeben Sie sich mit anderen Künstlern? Wie sieht Ihr Umfeld aus? Gibt es hier Menschen, die auf Ihre Kunst einen Einfluss haben?

Ich tausche mich gerne mit anderen Künstlerinnen und Künstlern aus, nehme Anteil an ihrer Entwicklung. Hier entstehen wechselseitige Einflüsse. Meine Hauptinspirationsquelle sind aber meine eigenen Recherchen und Streifzüge durch Städte und Landschaften auf der Motivsuche. 


Welche Rolle spielen Innovation und Tradition für Sie? 

Ich glaube, dass beides wichtig ist. Ich experimentiere viel in der Kunst mit neuen Werkstoffen, Fundstücken, Baumaterialien. Eins meiner liebsten Materialien ist zum Beispiel Bitumen, ein Dachlack, der im Bau eingesetzt wird. Nur durch das freie Experiment entsteht Neues. Für mich stehen sich Tradition und Innovation nicht diametral gegenüber. Es kommt darauf an, mit beidem spielerisch umzugehen und nicht starr. Das ist mir auch in meiner Kunst wichtig. Meine Bildkompositionen sind immer harmonisch angelegt. Sie regen zur Gelassenheit und Balance an und zum spielerischen Umgang mit Polen wie Beständigkeit und Veränderung.

Berlin No 1, 90x60 cm


Gibt es ein Kunstwerk in Ihrem Leben, das Sie besonders beeindruckt hat? 

Die Sixtinische Kapelle mit den unglaublichen Arbeiten von Michelangelo hat mich sprachlos gemacht. Als ich in Australien gelebt habe, hat mich die indigene Kunst und ihre 40000 Jahre alte Tradition tief berührt. 


Was ist ihr Alleinstellungsmerkmal, mit dem Sie sich von anderen Künstlern unterscheiden?

Ich bezeichne meinen Stil als Modern Urban Geometrics. Meine Cityscapes basieren auf Linien und vielfach auf geometrischen Elementen. Dabei entstehen Arbeiten, die gegenständlich sind. Ich kombiniere sie aber mit abstrakten Elementen. Ich deute meine Städte häufig nur an. Darin liegt eine Freiheit, die Raum für die eigene Fantasie lässt. Ich suche so eine neue, eigene Herangehensweise an ein klassisches Thema wie die Landschaftsmalerei. In einigen Werken arbeite ich auch positive sichtbare oder versteckte Botschaften ein – manchmal durch Collageelemente, manchmal als geschriebenen Text. Sie sollen immer wieder – bei jedem Vorbeigehen – ermutigend und bestärkend wirken.

City Calling No 2, 80x80 cm


Haben Sie aktuelle oder zukünftige Projekte, über die Sie gerne sprechen möchten? 

Es sind einige spannende Projekte in der Pipeline. Besonders spannend wird ein Projekt, bei dem das Coachingsegment und meine Kunst zusammenkommen. Das verspricht tolle Synergien.


Verfügbare Kunstwerke und Informationen zu Nina Groth unter:
https://www.ninagroth.com

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