Eine feinfühlige Welt: Künstlerin Sylei im Interview

Sylei, im Jahr 1965 in Bremen geboren, ist eine autodidaktische Künstlerin. Jedes ihrer Arbeiten zeigt ein Stück ihrer Seele und soll dazu einladen im Meer der Farben zu tanzen und die Herzen der Betrachter berühren.

Wie kam es zum Verkauf Ihres ersten Kunstwerkes?

Das war sehr aufregend. Ich habe ein Werk gemalt und zwischendurch immer einmal ein paar Forecast- Fotos eingestellt auf Instagram. Der Interessent aus Hamburg hat mich dann kontaktiert und wollte die Geschichte zu dem Werk hören. Ich habe sie ihm erzählt und er wollte das Werk sofort kaufen.

Was schätzen die Sammler Ihrer Werke am meisten an Ihrer Kunst?

Dass sie so farbenfroh ist und der Anblick meiner Werke dem Betrachter Optimismus bringt und die Sorgen in den Urlaub schickt. Meine Sammler sind sich einig, dass ich die pure Fröhlichkeit und Glückseligkeit mit meinen Werken vermittle.

Was sind Themen besonderer Bedeutung, die Sie auch immer wieder in Ihrer Kunst behandeln?

Ein Lächeln verzaubert jeden, das erkennt man, wenn man ein Kinderlachen sieht. Doch ist es bei vielen in unserer Gesellschaft abgeklungen. Ein Lächeln zu erblicken ist seltener geworden. Ich möchte erreichen, dass alle Menschen trotz ihrer Narben hinter den Mauern und ihrer Diversität fröhlich sein können. Ein Thema, welches für mich eine ganz große Bedeutung hat, ist die Heiterkeit und Kunst kann diese vermitteln. Heiterkeit und Fröhlichkeit sind feste Elemente meiner Identität.

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"Ich möchte erreichen dass die Welt feinfühliger wird und Farben unsere Welt in buntes Glück färben."

Können Sie uns ein wenig mehr über die „ Characters“-Serie erzählen?

Es gibt Bereiche in unserem Gehirn, die für Emotionen zuständig sind. Zudem fördern sie die Gemeinschaft und das soziale Miteinander. Wer mit mir fühlt, ist mein/e Freund/in. Und schaut man nun auf meine Figuren aus der Serie Characters, dann werden eben diese Areale im Hirn angesprochen. Meine Kunst kann den Betrachtern die Möglichkeit bieten, kleine Pausen und Oasen in ihrem Alltag einzubringen, weil man Ihnen erlaubt, ihren Blick einmal abschweifen und ihre Augen etwas fröhliches und optimistisches erkunden zu lassen.
Je wärmer und positiver Bilder sind, desto wohler fühlen sich Menschen an ihrem Ort. Das sorgt aber auch dafür, dass Personen nach z.B. einer langen Home Office Strecke gerne in ihr Unternehmen kommen. Des Weiteren fördert Kunst in Unternehmensräumen die Kreativität und die Gespräche untereinander, was Teamzusammenhalt und bessere Arbeitsergebnisse garantiert.

An welchem Punkt in Ihrem Leben haben Sie begonnen, sich als Künstler zu identifizieren?

Das war schon mit ungefähr 10 Jahren tatsächlich. Ich habe es so gehalten, wie es einst Gerhard Richter sagte: Es interessiert sich niemand für mich, also male ich. Ich habe schon sehr früh Auftragsarbeiten gemalt.

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Wie kommt es zu Ihren Ideen und wie entwickeln Sie diese?

Ich bediene mich der Geschichten, die das Leben schrieb und beobachte meine Mitmenschen sehr intensiv und liebe es zudem ihre Geschichten zu hören. Die Figuren meiner Serie „Characters“ zeigen Gefühle und Emotionen durch ihre Körpersprache und Blicke.
Wenn ich eine Situation bzw. die Emotion daraus eingefangen habe, dann entwickle ich die Darstellung. Auch überlege ich mir genau, welche Farben diese Emotion am Besten transportiert. Ich finde, dass Trauer, Tod, Liebe, Glücklichsein usw. mit bestimmten Farben dargestellt werden können und die mache ich mir zu Nutze. Meistens starte ich mit einer Vorzeichnung und arbeite dann Schritt für Schritt meine Ideen aus, bis am Ende das Werk meine Ideen darstellt.

Welche Orte / Räume haben eine besondere Bedeutung in Ihrer Kunst?

Das ist so ziemlich jeder Ort und jeder Raum in dem das wahre Leben stattfindet. Dort entstehen meine Inspirationen. Ich liebe es unter Menschen zu sein, sie zu beobachten, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und zu hören, wie es Ihnen in ihrem Leben bisher erging und sammle die Eindrücke wie ein kleiner Schwamm auf.
Und natürlich hat mein Atelier eine besondere Bedeutung für mich. Es ist meine Oase, in die ich mich zurück ziehe um alle Geschichten und Geschehnisse auf die Leinwand zu bringen.

Umgeben Sie sich mit anderen Künstlern? Wie sieht Ihr Umfeld aus? Gibt es hier Menschen, die auf Ihre Kunst einen Einfluss haben?

Ich bin im stetigen Austausch mit mehreren Künstlern, sei es über die sozialen Medien oder aber über Aurum Future. Mein Umfeld ist z.B. in der Architektur tätig und in sozialen Berufen und in der Eventbranche. Diese Mischung aus Entstehung von Dingen in Verbindung damit, dass dafür gesorgt wird, dass es anderen Menschen gut geht und sie schöne Momente haben, haben ganz klar einen Einfluss auf meine Kunst.

Welche Rolle spielen Innovation und Tradition für Sie?

Innovation spielt natürlich eine große Rolle für mich, denn ich entwickle als Künstlerin ja ständig neue Ideen und probiere mich in verschiedenen Techniken.

Derzeit entstehen einige Werke von mir, die ich mit Blattgold versehe. Und Tradition ist für mich ebenso wichtig, denn ich gebe gerne Ratschläge weiter, sei es in Hinblick auf Wissen, Ideen/Fertigkeiten oder Kultur, welches mich in meinem Leben bisher dahin gebracht haben, wo ich heute bin.

Gibt es ein Kunstwerk in Ihrem Leben, dass Sie besonders beeindruckt hat?

Ja das gibt es. Es ist das Mädchen mit dem Perlenohrring von Vermeer. Sie wird auch von vielen die „Mona Lisa des Nordens“ genannt.

Mein erster Gedanke beim Anblick dieses Kunstwerkes war damals, dass mich sehr interessieren würde, was ihre Geschichte war. Sie blickt so geheimnisvoll drein, aber dennoch hat sie einen so offenen herzlichen Blick. Ich habe sie kürzlich auch einmal gemalt, aber in meinem Stil. Es hat sich direkt eine Sammlerin bei mir gemeldet. Der Umzug des Werkes in ihre Räume erfolgt in wenigen Tagen.

Was ist ihr Alleinstellungsmerkmal, mit dem Sie sich von anderen Künstlern unterscheiden?

Das ist die Art und Technik, wie ich meine Figuren abstrahiere. Durch meine Pinselführung und den Farbeinsatz entstehen die von mir gewünschten Farbflächen, die so die Emotionen sichtbar machen. Dies habe ich so noch nicht gesehen bei anderen Künstlern.

Haben Sie aktuelle oder zukünftige Projekte, über die Sie gerne sprechen möchten?

Ich bin derzeit in Gesprächen mit einigen Luxushotels bezüglich einer Zusammenarbeit mit meiner Serie „Creation Luxury“. Ich stehe mit meinen Werken für die Werte Glückseligkeit, Optimismus und Souveränität – für mich alles Synonyme für Luxus. Luxusmarken strahlen den potentiellen Kunden an und rufen den Anschein von Schönheit hervor. Es vermittelt das Gefühl, dass man das Schönste an sich besitzt. Man kann Luxus also erwerben, in ihn hinein geboren werden oder versuchen selbst Luxus zu sein. Diese Serie würde ich gerne direkt in den Räumen dieser Luxushotels zeigen, dort, wo Luxus auch gelebt wird.

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