Birgit Baur im Interview
Birgit Baur ist eine Künstlerin, welche nie stillsteht und immer bestrebt ist, ihre Kunst auf die nächste Stufe zu bringen. Ihr Engagement und ihre Leidenschaft haben ihr nicht nur in der Malerei geholfen sich weiterzuentwickeln, sondern auch auf persönlichen Ebenen.
Wie kam es zum Verkauf Ihres ersten Kunstwerkes?
Nachdem ich mich vor fast 10 Jahren ernsthaft mit dem Thema Fotokunst auseinandergesetzt und mein Studium in Foto-Design erfolgreich abgeschlossen hatte, konnte ich meine Bilder auf ersten Ausstellungen präsentieren. Bei dieser Gelegenheit habe ich mein erstes Kunstwerk verkauft und eine erste treue Kundin gewonnen. Sie ist ebenso begeistert von meiner abstrakten Malerei.
Was schätzen die Sammler Ihrer Werke am meisten an Ihrer Kunst?
Kunden, die regelmäßig Kunst bei mir kaufen, konzentrieren sich in der Regel auf eine meiner Stilrichtungen. So habe ich Kunden, die regelmäßig eher abstrakte Bilder von mir erwerben, andere wiederum begeistern sich für meine Serie Faces, be yourself oder Idole. Eins haben meine Sammler gemeinsam, sie lieben meinen Malstil, die Wahl meiner Farben und die Emotionen, die ins Bild fließen.
Was sind Themen besonderer Bedeutung, die Sie auch immer wieder in Ihrer Kunst behandeln?
Kunst ist so vielfältig wie das Leben. Jeder Mensch hat das Recht, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen und seine Träume zu verwirklichen. Als Künstlerin möchte ich dazu beitragen, dass wir uns wieder daran erinnern, was uns wirklich wichtig ist und uns auf den Weg machen, unsere Träume zu leben. Ich glaube, dass jeder von uns eine einzigartige Stimme hat, die gehört werden möchte. Doch um diese Stimme zu finden, müssen wir manchmal den Mut haben, alte Wege zu verlassen und neue Wege zu beschreiten.
Können Sie uns ein wenig mehr über die „Be yourself“-Serie erzählen?
In meiner Serie „Be yourself“ beschäftige ich mich mit Menschen und deren Emotionen. Mit diesen Werken möchte ich einen Moment des Glücks und der positiven Emotionen zurückspiegeln. Sie sollen so Erinnerungen an glückliche Momente wecken und Freude vermitteln. Mein Bild fordert so dazu auf, neue Blickwinkel zuzulassen und mit dieser positiven Energie motiviert den nächsten Schritt in die Zukunft zu gehen.
An welchem Punkt in Ihrem Leben haben Sie begonnen, sich als Künstler zu identifizieren?
Das ist eine sehr gute Frage, und wenn ich so genau darüber nachdenke, kann ich das gar nicht konkret beantworten. Vor ungefähr 10 Jahren hatte ich immer stärker das Gefühl, dass ich meinem kreativen Potenzial mehr Raum in meinem Leben geben muss. Diese Zeit war mit Sicherheit der Anfang meines kreativen Schaffens. Seither habe ich auf der Suche nach Möglichkeiten meine Vision kreativ umzusetzen, unterschiedliche künstlerische Richtungen bearbeitet und entwickle mich auch heute noch ständig weiter.
Wie kommt es zu Ihren Ideen und wie entwickeln Sie diese?
Inspiriert durch Erlebnisse in alltäglichen Situationen, die mich tief genug berühren und nachdenken lassen, entwickelt sich oft eine erste Idee zu einem neuen Bild. Nicht jede dieser Anregungen ist stark genug, um sie schließlich auf Leinwand umzusetzen. Nur wenn ich selbst das Gefühl habe, dass mich eine solche Situation nachhaltiger und länger beschäftigt, hat sie das Potenzial, auch andere Menschen zu bewegen und genug Kraft, emotional durch das Bild zu wirken. So entsteht aus einer ganzen Reihe von Ideen und Anregungen am Ende das finalen Bild oder eine Serie. Nur Gedanken, die immer wieder kehren, immer wieder zu mir zurückkommen, sehe ich als stark genug an, um kreativ umgesetzt zu werden.
Welche Orte / Räume haben eine besondere Bedeutung in Ihrer Kunst?
Wichtige Orte der Inspiration sind für mich das Meer und die Natur. Dies gibt Raum, die Seele ruhen zu lassen und sich für Neues zu öffnen. Ich nehme mir aber auch jeden Tag ein Stück Freiraum für meine Meditationen, die mir Klarheit geben und Ballast abwerfen. Mein Atelier ist ebenso ein wichtiger Raum, in dem meine Kreativität Raum bekommt und mich ganz und gar in meine Welt eintauchen lässt.
Umgeben Sie sich mit anderen Künstlern? Wie sieht Ihr Umfeld aus? Gibt es hier Menschen, die auf Ihre Kunst einen Einfluss haben?
Natürlich umgebe ich mich auch mit anderen, für mich wichtigen, Künstlern. Der Austausch fordert einen heraus und bringt einen an seine künstlerischen Grenzen. Gemeinsames Arbeiten mit anderen Künstlern, in denen man sich auf ein Thema fokussiert und jedem Künstler den Freiraum lässt, dieses Thema individuell zu interpretieren und umzusetzen, sind immer inspirierend und setzen eine Menge kreative Energie frei.
Welche Rolle spielen Innovation und Tradition für Sie?
Innovation und Tradition in der Kunst zu verbinden ist ein spannendes Thema.
Ich gehe speziell zu Beginn eines Kunstwerkes sehr traditionell vor. Ich suche sorgfältig eine passende Leinwand aus, gebe dem Bild ein Format und baue den Keilrahmen selbst. Hier ist mir wichtig, nicht auf vorgefertigte Produkte zurückzugreifen. Dieser erste Schritt bildet einen Teil der Seele des Bildes. In der weiteren Umsetzung nutze ich aber sehr wohl innovative Materialien wie Farben, Malmittel und Spachtelmassen, die heute gute Möglichkeiten bieten, neue kreative Wege zu gehen.
Gibt es ein Kunstwerk in Ihrem Leben, das Sie besonders beeindruckt hat?
Ich kann mich eigentlich gar nicht wirklich auf ein bestimmtes Kunstwerk festlegen.
Wenn ich in Museen unterwegs bin, faszinieren mich jedes Mal die Werke von Pablo Picasso. Er war geprägt durch die Vielfalt seiner künstlerischen Ausdrucksformen und Techniken. Beeindruckt hat mich unter anderem das Werk „der Hund“.
Das Bild besticht durch seine Schlichtheit und hält den Blick gefangen, um herauszufinden wie es entstanden ist. Etwas völlig Neues zu entwickeln was es vorher noch nicht gegeben hat wie die One-Line-Art von Pablo Picasso ist für mich immer wieder inspirierend und fordert mich heraus neue Themen anzugehen und neue Wege in der Kunst zu gehen.
Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal, mit dem Sie sich von anderen Künstlern unterscheiden?
Meine Kunstwerke sind voller Emotionen. Meine Bilder entwickeln sich aus einem intuitiven Gefühl heraus, welches sich immer stärker in mir entwickeln muss, um letztlich seinen Weg auf die Leinwand zu finden. Oft werde ich gefragt, wie lange ich für ein Kunstwerk benötige. Selbst wenn ich die Zeit des Malens stoppen würde, könnte ich diese Frage nicht beantworten. Schon weit bevor ich mit dem Schaffensprozess auf der Leinwand beginne, habe ich mich intensiv mit den Emotionen auseinandergesetzt. Bin tief in die Materie eingetaucht, habe Hochgefühle, aber auch Schmerz erlebt. Die Idee entsteht im Kopf, im Herzen, in der Seele und erst dann verlässt sie den Raum und erreicht die Leinwand. In jedem meiner Werke ist klar mein spezieller, lockerer Pinselstrich erkennbar. Mir ist wichtig, dass jedes Bild ein sehr hochwertiges Unikat ist, welches eine ganz persönliche Botschaft an die oder den Empfänger sendet.
Haben Sie aktuelle oder zukünftige Projekte, über die Sie gerne sprechen möchten?
Konkret gibt es Ausstellungen im Mai/Juni im Kunstcafe in Köln sowie im Oktober in der Kunstmeile Buchforst in Köln. Zudem ist eine Ausstellung im 25 Hours Hotel in Köln geplant. Diese wird im November stattfinden. Weitere Projekte sind der Ausbau meiner Auftragsmalerei, die ich im Jahr 2022 begonnen habe, sowie eine neue abstrakte Bilderserie. Der Titel der Serie beschäftigt sich mit dem Thema des persönlichen Aufbruchs. Einige Bilder werde ich im Juni in der Zeche Zollverein in Essen präsentieren.